Start-up aus Seattle und US-Universitäten erhalten 3,77 Mio. $ USDA-Zuschuss für die Entwicklung von KI-Technologie für die Innenlandwirtschaft

Die Neuigkeit: Das in Seattle ansässige Start-up-Unternehmen Koidra wird sich ein Forschungsstipendium in Höhe von 3,77 Millionen Dollar mit der Ohio State University, der Rutgers University, der Cornell University und der University of Arizona teilen. Der Vierjahreszuschuss wurde der Ohio State University vom US-Landwirtschaftsministerium gewährt, und Koidra wird das Kernstück des Projekts leiten. Das Stipendium ist aufgrund der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie einzigartig, so Koidra.

Die tech: Der Gründer Kenneth Tran war mehr als sieben Jahre lang leitender Wissenschaftler bei Microsoft Research, bevor er Koidra im Jahr 2020 gründete. Er wendet modellbasiertes Verstärkungslernen, einen Teilbereich des maschinellen Lernens, auf die Herausforderung an, die Indoor-Farming zu verbessern. Beim Reinforcement Learning geht es um Entscheidungsfindung und Optimierung in Echtzeit.

Mit dieser Technologie hat Koidra zweimal den internationalen Wettbewerb Autonomous Greenhouse Challenge gewonnen, der an der renommierten niederländischen Wageningen University & Research ausgetragen wird.

In dem viermonatigen Wettbewerb nutzte das Koidra-Team seine Software, um Gewächshausparameter wie Beleuchtung, Belüftung, Heizung, Bewässerung, Nebelbildung und Verdunkelungsschirme ferngesteuert einzustellen, um hervorragende Salatköpfe anzubauen.

Die Finanzierung: Koidra hatte zu Beginn dieses Jahres eine 4,5 Millionen Dollar schwere Startkapitalrunde erhalten. Der neue Zuschuss wird es dem Unternehmen ermöglichen, mit Universitätsexperten zusammenzuarbeiten, um die daten- und modellgestützte Entscheidungsfindung zur Verbesserung des Pflanzenwachstums weiterzuentwickeln und zu validieren.

Agrotechnik ist ein zunehmend heißes Pflaster für Risikokapital. Im vergangenen Jahr haben Agtech-Unternehmen weltweit 10,9 Mrd. USD in mehr als 900 Transaktionen aufgebracht, so eine Studie von PitchBook.

Der Grund dafür: In seinem Angebot an das USDA wies das Team darauf hin, dass die USA nur über einen begrenzten Pool erfahrener Landwirte und lokaler Technologien im Bereich der Landwirtschaft in kontrollierter Umgebung (CEA) verfügen.

“Die Entwicklung von CEA-Technologien durch einheimische F&E-Kapazitäten in den USA hinkt weitgehend hinterher”, schreiben die Forscher. “In der Vergangenheit wurden neue Technologien aus den Niederlanden importiert, dem Weltmarktführer im Bereich CEA. Diese starke Abhängigkeit von ausländischen Technologien in einer schnell wachsenden Branche führt zu einem Ungleichgewicht zwischen Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit.”